Riester RenteWer seinen Lebensabend nicht ausschließlich aus den Mitteln der gesetzlichen Rentenversicherung bestreiten möchte, der hat in Deutschland seit 2002 die Möglichkeit, mit einer Riester Rente für ein zweites finanzielles Standbein zu sorgen. Dabei handelt es sich um eine private und freiwillige Form der Altersvorsorge, die umfangreiche staatliche Förderungen genießt. "Riestern" kann nahezu jeder. Anspruchsberechtigt für die Riester Rente sind alle Personen, vom Arbeitnehmer und Selbstständigen bis zum Landwirt und Bezieher von Arbeitslosengeld, sofern sie monatliche Pflichtbeiträge in die gesetzliche Rentenversicherung geleistet haben. Abhängig vom eingezahlten Betrag erfolgt eine staatliche Förderung gestaffelt für Alleinstehende, Ehegatten und Kinder.
Die Riesterrente - der wichtige Baustein zur Altersvorsorge
Wer kann riestern? Wie gestaltet sich die staatliche Förderung? Um den Baustein zur Altersvorsorge für sich zu nutzen, ist die erste Voraussetzung in einem Arbeitsverhältnis zu stehen und rentenversicherungspflichtig zu sein. Außerdem muss man in Deutschland als Steuerpflichtiger erfasst sein. Um in diesem Zusammenhang die staatliche Förderung zu erhalten, wird der Griff in die eigene Geldbörse unumgänglich. Denn nur wer einen persönlichen Beitrag in den Vertrag einbringt, bekommt auch Geld vom Staat dazu. Die Formulierungen Bonusrente oder Prämienrente werden für dieses Modell ebenfalls gern verwendet. Ausgehend von einem eigenen Anteil, der sich auf vier Prozent des Bruttoeinkommens beläuft, erhält ein Angestellter einen Zuschuss von aktuell 154 Euro jährlich. Eltern, die in Eigenregie ihre Altersvorsorge mit dem "Riestern" optimieren möchten, fördert der Staat mit weiteren 185 Euro pro Kind. Haben Sie Nachwuchs, der nach dem 1.1.2008 geboren wurde? In diesem Fall beträgt die Beihilfe je Kind sogar 300 Euro. Diese Werte gelten jedoch einzig, wenn man als Versicherungsnehmer seinen vollen Eigenaufwand in das Vorsorgepaket investiert.
Ich kann nicht die gesamten vier Prozent meines Bruttoeinkommens aufbringen, was nun?
Welche Vorteile bringt die Riesterrente mit sich? Für die meisten Riesterskeptiker ist es bedeutsam, dass diese Rente ausschließlich als monatliche Zahlung frühestens ab dem 60. Lebensjahr überwiesen wird. Ebenso muss man davon ausgehen, dass die Renditen nicht im oberen Drittel der Geldanlagemöglichkeiten zu finden sind. Dafür bekommt man allerdings die staatlichen Zuschüsse. Versicherte, die während der Ansparphase dauerhaft Land verlassen und auswandern, werden verpflichtet, Steuervergünstigungen und die staatliche Förderung zurückzuzahlen. Die Riesterrente ist zudem steuerpflichtig, und zwar mit einem Anteil von derzeit 58 % des monatlichen Auszahlungsbetrages. Ein deutliches Argument, das hingegen für das Riestern spricht: die Unterstützungen des Staates werden immer nach der vorteilhaftesten Variante für den Bürger gewählt. Die zuständige Steuerbehörde ist verpflichtet, Riesterverträge speziell dahin gehend zu berücksichtigen, dass der Steuerpflichtige die optimale Förderung erhält. Weiterhin kann man selbst entscheiden, ob man einen Riestervertrag zur Altersvorsorge abschließen möchte oder nicht. Für Ehepartner, in deren Haushalt nur der Mann arbeitet, gelten besondere Bestimmungen. Die Frau, die als Hausfrau und/Mutter tätig ist, erhält auch ohne die Aufwendung eines Eigenanteils die staatliche Förderung insoweit Ihr Ehemann einen Beitrag leistet. Der Versicherte bestimmt durch die Höhe des Eigenanteils die staatliche Förderung. Je mehr man investiert, desto mehr Geld gibt es vom Staat dazu. Explizit Familien mit Kindern profitieren vom Riestermodell. Riesterkapital ist geschütztes Vermögen. Das heißt: selbst im Falle einer Arbeitslosigkeit oder Pflege wird staatlicherseits nicht darauf zugegriffen. Für Geringverdiener ist die staatliche Förderung als Baustein zur Altersvorsorge hilfreich. Wer mehr verdient, kann hingegen von Steuervorteilen profitieren.
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